EroBuch

Mittwoch, 8. Juni 2005

Nedjma - "Die Mandel"

Ein (wenn nicht gar der erste) pornographischer Roman einer gläubigen Muslimin.


Die Autorin:

Nedjma ist das Pseudonym der Autorin, die, um Anfeindungen in ihrer Heimat zu entgehen, unbekannt bleiben will. Die Autorin ist Anfang bis Mitte vierzig. Sie lebt in Nordafrika. Die Mandel ist ihr erstes Buch.

Das Buch:

Dieses Buch hat etwas Exzessives - es atmet Leidenschaft, Gier und Liebe, Wut, Empörung und Enttäuschung, Rausch, Ekstase und Zärtlichkeit. Die junge Badra ist fest davon überzeugt, dass sie für die Liebe bestimmt ist. Doch für solche Träume lebt sie im falschen Land - sie ist Marokkanerin und Muslimin. Gemäß der Tradition wird sie verheiratet und erlebt in ihrer Ehe nur Gleichgültigkeit und Demütigung. Badra verlässt ihren Mann und flieht zu ihrer Tante nach Tanger. Von ihr lernt sie, dass sie das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben hat. Und sie begegnet Driss, der ihr die Augen für die vollkommene Liebe öffnet - eine Liebe voller Empfindsamkeit und Hingabe. Entfesselt erobert sich Badra ihren Körper zurück und erkennt, was es heißt, Frau zu sein. Doch die Beziehung wird zur erotischen Obsession ...Die Mandel ist eine Geschichte voller Liebe und Leidenschaft, die berauschend und traurig, zart und grausam ist: Noch nie hat eine muslimische Frau so direkt und offen über die Licht- und Schattenseiten sexueller Freizügigkeit geschrieben.


Die Leseprobe:

»Ich, Badra bent Salah ben Hassan el-Fergani, in Imchouk im Zeichen des Skorpions geboren, Schuhgröße achtunddreißig und bald fünfzig Jahre auf dem Buckel, erkläre Folgendes: Es ist mir völlig gleichgültig, dass die schwarzen Frauen saftige Geschlechter haben und ganz und gar gefügig sind; dass die Babylonierinnen die begehrenswertesten und die Damaszenerinnen die zärtlichsten und die Araberinnen und Perserinnen die fruchtbarsten und die treusten Frauen sind; dass die Nubierinnen die rundesten Hinterteile, die weichste Haut und ein Verlangen haben, das wie Feuerzungen brennt; dass die Türkinnen die gefühlloseste Gebärmutter, das giftigste Temperament, das rachsüchtigste Herz und die klarste Intelligenz besitzen; dass die Ägypterinnen über eine schmeichelhafte

Sprache, einen angenehmen Charakter und eine kapriziöse Art von Treue verfügen.

Ich erkläre hiermit, dass ich auf die Schafe wie auf die Fische pfeife, auf die Araber wie auf die Europäer, aufs Morgen- wie aufs Abendland, auf Karthago wie auf Rom, auf Henchir Tlemsani wie auf die Gärten von Babylon, auf Galiläa wie auf Ibn Battouta, auf Nagib Machfus wie auf Albert Camus, auf Jerusalem wie auf Sodom, auf Kairo wie auf Sankt Petersburg; auf Johannes wie auf Judas, auf die Jungfrauen wie auf die Huren, auf die Schizophrenen wie auf die Paranoiden, auf Ismahan wie auf Abdelwahab, auf das Wadi Harrath wie auf den Pazifik, auf Apollinaire wie auf Moutannabi, auf Nostradamus wie auf Diop, den Marabut.

Ich, Badra, verkünde, mir nur einer Sache sicher zu sein: Dass ich das schönste Geschlecht der Welt habe; es hat die schönste Form von allen; es ist prall, heiß, feucht, duftend und singt wie kein anderes; und es ist unübertrefflich in seinem Verlangen nach harpunengleich sich reckenden Schwänzen.

Das kann ich sagen, jetzt, da Driss tot ist und ich ihn unter den Oleanderbüschen in Imchouk, dem Dorf der Ungläubigen, begraben habe.«

Stundenweise in der Homebase, und einen schönen Nachschlag zu Nedjima's "Die Mandel" (entnommen aus Spiegel online):


Bittere Lust


Sieht so eine orientalische Femme fatale aus, eine literarische Untergrundkämpferin gar, die den Mut hat, im Schutz der Anonymität die intime Geschichte einer arabischen Frau zu erzählen? Die kleine dunkelhaarige Marokkanerin mit den verschmitzten Augen und den lebhaften Händen nennt sich "Nedjma", ein Pseudonym, das Stern bedeutet. Käme ihre wahre Identität in ihrer Heimat heraus, so fürchtet sie, könnte sie auf der Straße gesteinigt werden.

Denn Nedjma will schockieren, mit einer Mischung aus Sperma und Gebet das Tabu des Sex und das Gesetz des Schweigens in der traditionellen islamischen Gesellschaft brechen. Deshalb ist ihr jetzt auf Deutsch vorliegender Bericht, der beansprucht, authentisch zu sein, wenn auch nicht immer autobiografisch, zugleich ein Akt des politischen Widerstands - der provozierende Aufstand einer muslimischen Frau, die ihre Sinne, ihren Körper, ihre Lust und ihre Sprache zurückerobert.

Im Internet ist sie als "Hure" und "Beleidigung für den Islam" geschmäht worden. Aber die frommen Hetzer sind ihr nicht auf die Spur gekommen. Nicht einmal die eigene Familie weiß, welche Liebes- und Zorneserklärung sie verbrochen hat - ein "erotisches Meisterwerk", wie der französische Verlag Plon bei Erscheinen des Buches vor einem Jahr jubilierte.

Nedjma lässt sich nicht fotografieren. Sie bleibt namen- und gesichtslos. Anfang vierzig, unverheiratet und ohne Kinder, in einem intellektuellen Beruf tätig, der es ihr erlaubt, öfter nach Europa zu reisen, führt sie ein "schizophrenes Leben", wie sie sagt: Als Schriftstellerin existiert sie nur im Ausland und bleibt doch ein Phantom mit einem unüberprüfbaren Geheimnis, das sie nicht preisgeben kann oder will. In Frankreich wurden über 40.000 Exemplare der "Mandel" (der Titel ist eine Anspielung auf das weibliche Geschlecht) verkauft, die Auslandsrechte brachten über 500.000 Euro ein.



Am Anfang von Nedjmas Geschichte einer sexuellen Emanzipation steht eine qualvolle Demütigung: die Nacht der Entjungferung. Die junge Badra, Titelfigur des Romans, wird in ihrem Heimatdorf Imchouk mit einem viel älteren lokalen Würdenträger, dem Notar Hmed, verheiratet. Der Mann hat schon zwei Frauen verstoßen, weil sie keine Kinder bekamen. Nachdem die Schwiegermutter eigenhändig die Jungfräulichkeit der Braut überprüft hat, steigt Hmed zu ihr ins Bett, um sich den "königlichen Leckerbissen", wie er seine junge Frau nennt, anzueignen.

Eine Tortur: "Er spreizte meine Beine, und sein Glied stieß gegen mein Geschlecht ... Das Geschlecht, das sich zwischen meinen Schenkeln vortastete, war blind und dumm. Es tat mir weh, so dass ich mich bei jeder Bewegung mehr verkrampfte ... Keuchend und schwitzend legte er mich auf das Schaffell, hob meine Beine, renkte sie mir dabei fast aus und setzte seinen Ansturm fort."

Vergebens. Hmed holt seine Mutter und die Schwester seiner Angetrauten zu Hilfe. Die binden Badra mit einem Schal an den Stäben des Bettes fest und ergreifen ihre Beine. Unter Assistenz der zwei Frauen "durchstieß Hmed mich, und ich wurde zum ersten und einzigen Mal in meinem Leben ohnmächtig".

Draußen trommelten die Hochzeitsgäste an die Tür und verlangten den Beweis der Jungfräulichkeit. Das blutbefleckte Hemd, das von Hand zu Hand wanderte, "bewies nichts - nur die Dummheit der Männer und die Grausamkeit gegen die unterworfenen Frauen".

Nach drei Jahren verheerender Ehe, in denen Hmed sie erfolglos zu schwängern versucht, bricht Badra eines Nachts aus ihrer Gefangenschaft aus. Sie flieht aus dem Kaff Imchouk zu ihrer Tante Selma in die kosmopolitische Hafenstadt Tanger. Dort stürzt sie sich in eine glühende Affäre mit dem reichen, raffinierten Arzt Driss, einem frivolen, amoralischen Freigeist, der sie als ihr "Meister und Henker" in alle Freuden des Fleisches einweist: "Eine Möse hat noch nie lügen können."

In der obsessiven Liebe zu dem allzeit potenten Driss wird Badra allmählich erwachsen. Wie in einem Bildungsroman entwickelt sich die Persönlichkeit des unerfahrenen Bauerndummchens zu einer reifen, umsichtigen und selbständigen Frau.

Am Ende erkennt sie, dass sie sich auch von ihrem Lehrmeister Driss befreien muss, um zu wahrer Unabhängigkeit zu gelangen. "Als ich aufwachte, sagte ich mir, dass Driss eine Falle sei, der ich entkommen müsse." Badra beschließt, der Totengräber dieser Liebe zu werden, deren Instrument sie so lange willenlos war.

Wut, sagt die mysteriöse Autorin Nedjma, sei wahrscheinlich das Hauptmotiv, das sie zu ihrem Buch angetrieben habe - Wut über die Rückständigkeit, den Fanatismus, den Wahn, die Ignoranz und die Gewalt in der arabischen Welt. Die Sexualität, die Freude am eigenen Körper, die Trennung von Liebe und Sünde weisen ihr den Weg in die Freiheit. Denn in der Unterdrückung der Frauen spiegeln sich alle Übel einer islamischen Gesellschaft, die sich vom Westen bedroht fühlt und deshalb ständig versucht ist, sich in kulturellem Autismus zu verschließen.

Nach ihrem bitteren Erstling will Nedjma ihren Kampf unter demselben Pseudonym fortsetzen. Bevor sie das in Marokko mit offenem Gesicht tun kann, wird noch viel Zeit vergehen, trotz einer mutigen Reform des Familienrechts vor einem Jahr, mit der König Mohammed VI. die Vielweiberei, die Verstoßung und die Bevormundung der Frauen zurückdrängen wollte.

"In Marokko", so Nedjma, "existieren Tausendundeine Nacht und schlimmstes Elend nebeneinander." Auf Arabisch habe ihr Buch nicht veröffentlicht werden können, nur Frankreich habe ihr bei der Eroberung der Freiheit helfen können. "Die Literatur hat die Macht einer tödlichen Waffe. Also habe ich mich ihrer bedient."

Die Newcomer

Frisch gedruckt und schon in Höchstform - diese Bücher sind die sechs schärfsten Titel, die es derzeit auf dem Markt zu entdecken gibt.


Stephen Vizinczey - "Wie ich lernte, die Frauen zu lieben" (2004)

Schon bei den Teegesellschaften seiner Mutter springt Andràs an ihren Freundinnen hoch, um sie zu küssen. Wie zufällig streift er ihre Brüste. Doch erst die hingebungsvolle Nachbarin führt ihn in die Kunst der Liebe ein. Die Bücher des Ungarn Vizinczey waren in Deutschland jahrzehntelang vergriffen. Er zeigt nun, dass nur erfahrene Frauen gute Liebhaber formen.

Bester Satz: "Mit jemandem ins Bett zu gehen, der so unerfahren ist wie man selbst, erscheint mir so vernünftig, wie als Nichtschwimmer mit einem Menschen, der auch nicht schwimmen kann, ins tiefe Waser zu gehen."

---

Juli Zeh - "Spieltrieb" (2004)

Die obsessive Beziehung zwischen Schülerin Ada und ihrem Freund Alev führt zu gefährlichen Mutproben. Sie wählen einen jungen Lehrer als Opfer einer Erpressung aus. Eine Geschichte über Moral und deren Verlust.

Bester Satz: "Erregung und Erlösung, Aufregung und Auflösung, heben sich gegenseitig auf, eine einstündige Liebschaft annuliert eine zwanzigjährige Lebschaft."

---

Adam Thirlwell - "Strategie" (2003)

Moshe liebt Nana. Und Nana liebt Moshe. Doch Nana hat Angst, dass sie und ihr Körper Moshe nicht genug sein könnten. Und so bringt sie ihre Freundin, die schöne Anjali, mit in die Beziehung ein. Resultat: ein Dreier, bei dem sich jeder für selbstlos hält.

Bester Satz: "Wenn man erst mal heimlich geküsst hat, ist es schon schwierig, keinen Sex zu haben. Es wäre unhöflich."

---

Christine Eichel - "Im Netz" (2004)

Auf der Suche nach der Todesursache ihres Liebhabers recherchiert Martha im Internet. Sie stößt im Chat auf Rex und verstrickt sich mit ihm in ein erotisches Spiel. Bald verschwimmt die Grenze zwischen realer und virtueller Welt.

Bester Satz: " 'Die Würde des Menschen ist antastbar'. raunt Marc mir zu und streichelt zum Abschied leicht meinen Po."

---

Robert Hough - "Das Geständnis der Mabel Stark" (2001)

Fünf Ehen und der Aufenthalt in einer Nervenklinik machen Mabel Stark die Entscheidung leicht: Weil Männer und Tiger nun mal nicht zusammenpassen, teilt sie das Bett nur noch mit der bengalischen Raubkatze Rajah.

Bester Satz: " Ich merkte, wie der kleine Rajah, etwa so groß wie eine Peitschengriff und mit zartem weißem Flaum bedeckt, nach einer Öffnung in meinem Lederkostüm suchte."

---

Thommie Bayer - "Die gefährliche Frau" (2004)

Vera ist Treue-Testerin. Ehefrauen heuern sie an, damit sie als Lockvogel ihre Gatten auf die Probe stellt. Meist sieht sie ihren Job professionell, doch Schriftsteller Axel Behrendt wird zur Herausforderung: Er interessiert sich nur für ihren Kopf, nicht für ihren Körper.

Bester Satz: " Bisher hat noch jede Frau bezahlt: Der Gedanke, ich könnte vor ihrer Tür stehen, die Frau, die ihren Mann geritten hat, muss sie so ängstigen, dass sie umgehend bezahlen."

Die Underdogs

So obszön und brutal wie das echte Leben - für diese Autoren ist Sex die ausgeprägteste Form des Existenzialismus


Michel Houellebecq - "Plattform" (2001)

Peep-Show-Freak Michel macht eine Pauschalreise nach Thailand, wo die Asiatinnen noch wissen, wie man Männer verwöhnt. Gegen seine Regeln verliebt er sich in Valerie. Den einen gilt "Plattform" als Houellebecqs erster Liebesroman, für die anderen ist es ein sexistisches, rassistisches Pamphlet.

Bester Satz: "Meine Begeisterung für Mösen hatte nicht nachgelassen. Ich sah darin sogar einen meiner letzten wirklich menschlichen Züge, der noch zu erkennen war."

---

Zoé Valdes - "Das tägliche Nichts" (1995)

Sexleben im real existierenden Sozialismus. Yocandra, das Alter Ego der Autorin, harrt im vermeintlichen Tropenparadies Kuba aus und schreibt ihr Leben auf. Zynisch und hocherotisch.

Bester Satz: "Mein Hymen hatte seine Pflicht, einen Penis zu ermorden, getan, und nach der Tat war es, wie ein perfekter Verbrecher, verschwunden."

---

Will Self - "Cock & Bull" (1992)

Was wäre, wenn... man es mit sich selbst treiben könnte? Der britische Kultautor hat es zu Ende gedacht,. Carol wächst ein Penis, Bull wacht mit einer Vagina in der Kniekehle auf. Witzig und tragisch zugleich.

Bester Satz: "Die Vagina, dieser böswillige, wirklichkeitsschlitzende Eindringling, wählte genau diesen Augenblick, um sich aufzuplustern und nach Bulls linkem Handrücken zu schnappen."

---

Irvine Welsh - "Drecksau" (1998)

Detective Robertson kümmert sich am liebsten um sein Porno-Videos. Bis dem korrupten Bullen ein Bandwurm dazwischenfunkt. Der breitet sich im Darm aus und fungiert als schlechtes Gewissen. Schön obszön.

Bester Satz: "Bladeseys Problem ist, dass er alles intellektualisieren muss. Das geht mit Ficken nicht. Da steckst Du ihn entweder rein, oder eben nicht."

---

Pedro J. Gutierrez - "Schmutzige Havanna Trilogie" (1998)

Im Havanna der Neunziger gibt es nichts: kein Wasser, kein Essen, keine Arbeit. Pedro Juan lebt wie alle von diesem Nichts plus Rum, Zigarren undn Sex im Überfluss.

Bester Satz: "Manchmal braucht man nicht sehr viel: Sex, Rum und eine Frau, die dir irgendeinen Blödsinn erzählt."

---

Virginie Despentes - "Wölfe fangen" (1996)

In ihrem anarchistiaschen Roadmovie-Roman dreht Despentes die männliche Perspektive um: Bei ihr sind es zwei Frauen, die Sex und Gewalt zu einem Horrortrip verbinden. (Wurde als 'Baisse-moi' - 'Fick mich' skandallös-grandios verfilmt. Anm.d.Verf.)

Bester Satz: "Ich hätte total Bock, es mir mit dieser Knarre zu besorgen. Vielleicht lebst Du ja noch lange genug, um das zu sehen, Du Wichser."

Die Meister

Kaum etwas ist schwerer, als gut über Sex zu schreiben - diese Könner tun es immer wieder und haben es in der sinnlichen Disziplin zu wahrer Meisterschaft gebracht.


Martin Amis - "Gierig" (1984)

Geld und Genuss sind das, was John Self interessiert. Er schwelgt im Rausch von Hollywood und wird zum Prototyp des Spaß-Cowboys des 20. Jahrhunderts

Bester Satz: "Denn meiner Erfahrung nach weiß man so ziemlich alles, was man über eine Frau wissen muss, wenn man erkennen kann, wie viel Zeit, Überlegung und Geld sie in ihr Höschen steckt."

---

Haruki Murakami - "Gefährliche Geliebte" (1992)

Unverhofft trifft Hajime sein Jugendliebe wieder. Nach einer Nacht mir der mystzeriösen Frau will er alles aufgeben. Doch als er aufwacht, ist sie weg. Deutlich, aber nie trivial.

Bester Satz. " Keine Kinobesuche, keine Spaziergänge, kein Small Talk über Romane, Musik, den Krieg, die Revolution. Vögeln war das einzige was wir taten."

---

John Updike - "Brasilien" (1994)

Die Liebesgeschichte von Tristao und Isabel: Die Diplomatentocher und der Junge aus den Favelas von Rio fliehen wegen ihrer verboteneen Beziehung durch Brasilien und erleben, was man in Sachen Sex erleben kann.

Bester Satz: "Der Sex ist ein Zweikampf, den wir uns bei klaren Sinnen nicht verzeihen."

---

Philippe Djian - "Betty Blue" (1986)

Der französische Skandalautor feierte mit "Betty Blue" seinen größten Erfolg. Die Amour fou traf das Lebensgefühl der Achziger: Die hitzige Titelheldin verführt Gelegenheitsarbeiter Zorg zu sexuellen und schriftstellerischen Höchstleistungen.

Bester Satz: "Ich hatte das Gefühl, im leeren All ausgestiegen zu sein, ich wartete darauf, dass wir wieder an Bord gingen und endlich auf dem Bett landeten."

---

Philip Roth - "Das sterbende Tier" (2001)

Professor David Kepesh liebt erfolgreich jüngere Frauen. Mit Studentin Consuela wird alles anders: Er fühlt sich alt und schwach, schwankt zwischen Besessenheit, Eifersucht und Tiodesangst. Und seziert seine Ohnmacht.

Bester Satz: "Sex ist, was normalerweise geordnetes Leben in Unordnung bringt."

---

Mario Vargas Llosa - "Lob der Stiefmutter" (1988)

Der peruanische Poet beschreibt genüsslich das allzu intime Verhältnis des Jünglings Alfonso zu seiner gar nicht bösen Stiefmutter.

Bester Satz: "Was konnte schlecht sein am übermütigen Geflatter dieser ausgelasseneen Lippen, die sich (...) einen winzigen Augenblick lang auf die ihren legten und sie gierig pressten."

Die "Nimmersatten"

Catherine Millet - "Das sexuelle Leben der Catherine M." (2001)

Sie nennt sich "Vagina auf zwei Beinen" und kennt nur 50 ihrer ungezählten Liebhaber mit Namen. Millet erzählt pornographisch und offen ihre sexuelle Biographie.

Bester Satz: "Bei den größten Sexpartys, an denen ich in den darauf folgenden Jahren teilnahm, machten bis zu 150 Personen mit. Ein Viertel oder Fünftel von ihnen nahm ich, wie es kam."

(Anm. des Verfassers: Auf dieses Buch gehe ich auf Wunsch auch näher ein, es ist so erstaunlich wie auch die Frau selbst. Insbesondere aber muss man es zusammen mit der Parallelbiographie ihres Mannes betrachten, dann wird daraus gar Philosophie...)

---

John Cleland - "Die Memoiren der Funny Hill" (1749)

Die fiktive Lebensbeichte einer ehrbaren Dirne. Mit 15 Jahren kommt sie ins Bordell und entdeckt dort ihre Sexualität. Elegant-frivoler Briefroman.

Bester Satz: "In der Liebe ist es wie im Krieg: Wer die längsten Waffen trägt, gewinnt."

---

Clark Accord - "Königin der Huren" (1999)

Schon mit 16 ist die Prostituierte Maxi auf dem besten Weg, die Madame Pompadour von Surinam zu werden. Mit dem Reichtum wächst ihr Einfluss. Niederländische Kolonialgeschichte, schillernd und saftig erzählt.

Bester Satz: "Ob ich viele Männerbekannschaften habe? Nicht mehr als ich verkraften kann."

---

Nelly Arcan - "Hure" (2001)

Körperlich ist Cynthia am Ende. Anfangs ging es ums Geld, später um die Freiheit. Ohne Luft zu holen, rechnet die kanadische Hure mit den Freiern ab, die alle ihr Vater sein könnten. Ganz poetisch stirbt hier der Mythos Hure - die Frau die immer will.

Bester Satz: "Und dann vögeln, zuerst ich obendrauf, dann unter ihm, zum Schluss in der Hündchen-Stellung, die mir am liebsten ist, weil sich dabei nur die Geschlechtsteile berühren."

---

Felix Salten - "Josephine Mutzenbacher, Lebensgeschichte einer Wiener Dirne" (1906)

Naiv erzählt die Mutzenbacher von ihren 365 Liebhabern. Ihre horizontale Karriere ist kein morlaischer Untergang, sondern der Aufstieg des Proletariermädchens zur kultivierten Frau.

Bester Satz: "Ich habe mir eine schöne Bildung erworben, die ich einzig und allein der Hurerei verdanke, denn diese war es, die mich in Verkehr mit vornehmen und gelehrten Männern brachte."

(Anm.d.V.: Einen markantes Kapitel daraus kann ich auf ausdrücklichen Wunsch als Hörbuch zum Download bereitstellen)

---

Nell Kimball - "Memoiren aus dem Bordell" (1970)

Um 1900 hatte eine Farmerstochter drei Alternativen: einen Farmer zu heiraten, als Dienstmagd verkauft zu werden oder ins Bordell zu fliehen. Nell wird Edelnutte, Frau eines Bankräubers und Chefin mehrerer Häuser.

Bester Satz: "Jedes Mädchen sitzt auf seinem Reichtum, bloß kapieren muss sie es."

Die Pioniere

William S. Burroughs - "Naked Lunch" (1959)

Ein Buch, das eigentlich unlesbar ist. Ohne Handlungsfaden, doch voller Metaphernorgien. Burroughs schrieb sich seine Drogensucht vom Leib und revolutionierte damit die Literatur.

Bester Satz: "Ich saß also vor Leds Laden drüben in Cunt Lick, und mein Schwanz stand aufrecht wie eine Pappel unter meinen Blue Jeans und pulsierte in der Sonne."

---

Harold Robbins - "Die Playboys" (1965)

Die ersten Yuppies gingen noch zur Schule, da schrieb er bereits über diese Spezies und ihre Dreifaltigkeit: Sex, Geld und Macht.

Bester Satz: "Da jetzt alles geregelt ist und wir in aller Form verlobt sind, lass uns bloß hier weggehen, irgenwohin zum Vögeln"

---

Henry Miller - "Stille Tage in Clichy" (1956)

Mit existenzialistischer Komik schildert der obszönste Schriftsteller der Weltliteratur die dreißiger Jahre im verlotterten Paris.

Bester Satz: "Es war die Zeit, wo die Möse in der Luft lag."

---

Norman Mailer - "Harte Männer tanzen nicht" (1984)

Tim Madden, selten nüchterner Frauenheld, wird in grauenhafte Morde verwickelt. Nach dem Antikriegsroman "Die Nackten und die Toten" Mailers bestes Werk.

Betser Satz: "Und wie sie stöhnte! Kein männliches Ego steckt das so einfach weg, wenn ein fremder, neuer (sehr langer) Kolben altvertraute weibliche Wollust weckt."

---

Anais Nin . "Das Delta der Venus" (1977)

Schon 19440 schrieb Anais Nin, Frau von Henry Miller, für einen Sammler erotische Literatur - und nahm einen Dollar pro Seite. Die lyrisch-prickelnden Geschichten wurden später als Sammlung veröffentlicht.

Bester Satz: "Huren beneiden stets Frauen, welche die Eigenschaft besitzen, nicht nur Hunger, sondern auch Sehnsucht und Illusion zu wecken."

---

Charles Bukowski - "Aufzeichnungen eines Aussenseiters" (1969)

Für Bukowski blieb der amerikanische Traum immer ein Albtraum. Nirgends offenbarte "der alte Schnorrer", wie er sich selbst nannte, sein Leben zwischen Saufen und Stoßen offener als in den Kolumnen des nUdergraund-Magazins "Open-City".

Bester Satz: "Es lief grad ganz gut, als sich plötzlich was zwischen meine Arschbacken rammte. Sterne tanzten mir vor den Augen."

WolfsArt - Hedon zelebrieren

Wollust ist Sein

...

Zu meinem Hauptblog

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Zufallsbild

nkitsch38

Suche

 

Aktuelle Beiträge

Weitere EroStories finden...
Weitere EroStories finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:29
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:28
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:28
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:28
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:28
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:28
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:28
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:27
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:27
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:27
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:27
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:27
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:26
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:26
Weitere Essays finden...
Weitere Essays finden sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:26
Weiteres Orgiastisches...
Weiteres Orgiastisches findet sich hier in meinem Hauptblog
promisc - 26. Jul, 11:24
Weiteres Voyeuristisches...
Weiteres Voyeuristisches findet sich hier in meinem...
promisc - 26. Jul, 11:23
Weiteres Voyeuristisches...
Weiteres Voyeuristisches findet sich hier in meinem...
promisc - 26. Jul, 11:22
Weitere Infos zu meinen...
Weitere Infos zu meinen Performances finden sich hier...
promisc - 26. Jul, 11:20
Weiterführende Beiträge...
Weiterführende Beiträge zu unserer Offene Beziehung...
promisc - 26. Jul, 11:18

Credits


Die Performance
Erinnerungen
EroBuch
EroStories
Essays
Gaestebuch
Gesellschaftliches
Impressionen
Onanistisches
Orgiastisches
Swingerclubs
Umfragen
Voyeuristisches
Wichtig!!!
Zitate
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren