Nadine
I.
Ich fuhr mit ihr auf dem Beifahrersitz, seit einigen Minuten schweigend, des Nachts auf der Autobahn von Hamburg nach Berlin, Nadine, das lebende Mysterium, Frau und Mädchen zugleich, Wesen aus einer anderen Denk-Fühl-Sein-Welt. Wir hatten dort eine Ausstellung besucht - "Nacktheit in der Kunst". Unergründbar hatten wir nicht die Spur bemerkt, wie sehr uns diese Ausstellung bewegt hatte, es lag eine seltsame Mischung von Faszination über das Gesehene, leichter Müdigkeit, gestützt durch die Monotonie der Autobahnfahrt und völlig nicht bemerkbarer Geilheit in der sommernachtswarmen Luft meines Wagens. Nadine griff nach meinen Zigaretten und dem Benzin-Feuerzeug, das ich beim Autofahren zwischen meinen Schenkeln deponiere, als diese Geste, diese beiläufige Berührung wie ein Funke die Luft im Wagen völlig überraschend zum Explodieren brachte: Lüsternheit katapultierende Blicke trafen tief hinein in unsere Augen, begleitet durch seltsam tierische Laute, die unseren beiden Kehlen entrangen, winselnd hoch & drohend tief, und ich riss wenige hundert Meter weiter den Wagen durch die Ausfahrt auf einen Zubringer, stellte ihn nahe der Strasse in die offene Landschaft auf eine Wiese, rissen uns die Hosen herunter und wir fielen beide über einander her wie die wildesten Tiere, hatten den schnellsten, aber auch brutal-intensivsten Ficks unseres bisherigen Lebens, und noch mit heruntergelassenen Hosen und von unserem Saft triefenden Schwanz konnte ich nicht anders, als zwanghaft entfliehend die Beifahrertür zu öffnen, aus der Enge, dem Geschehenen, auf die Wiese hinauszutreten und aus voller Brust einen tiefen, langen, animalisch lauten Schrei in die Nacht zu brüülllen... noch nicht ganz befreit, verfolgte ich nach geatmeter Zeit mit denk-leerem Blick, wie Nadine, nicht viel mehr als nichts an, sich neben mir einfand, meine Hand in die ihre nahm, auf dieser Stelle tief in die Hocke ging und im Randlicht der Scheinwerfer, die weit in die Wiesen hinaus strahlten, austritts-geräuschvoll-zischend in das Grün pisste, den weissen nackten Hintern weit nach hinten gestreckt, für uns beide gleichermassen zaub-er-regend. So stand ich da und sie hockte da und wir tropften noch und wir schauten in die Nacht und wir schwiegen lange
promisc - 8. Jun, 08:28
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